Gemini: Smart Home Update ersetzt Assistant

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Lisa Ernst · 02.10.2025 · Technik · 6 min

Google rollt seit dem 1. Oktober 2025 einen neuen, KI-basierten Assistenten namens Gemini for Home auf Lautsprecher und Displays aus. Dieser ersetzt den bisherigen Google Assistant und ist enger an die Google-Home-App sowie neue Nest-Geräte gekoppelt. Während viele Funktionen kostenfrei bleiben, sind wichtige Features an ein neues Abonnement namens Google Home Premium gebunden.

Einführung

Gemini for Home ist ein sprach- und kontextfähiger Assistent, der den bisherigen Google Assistant auf Smart-Lautsprechern und -Displays ersetzt. Er basiert auf großen Sprachmodellen und soll längere Nachfragen, Folgefragen und Kettenaufgaben verstehen (blog.google). Die Ansprache erfolgt weiterhin mit "Hey Google", jedoch verspricht Google natürlichere Dialoge, neue Stimmen und personalisierte Antworten für bis zu sechs Stimmprofile in einem Haushalt (theverge.com).

In der Google-Home-App wird "Ask Home" als Chat- und Sprachfenster hinzugefügt, das die Routine-Erstellung, Kamera-Suche und Gerätesteuerung in natursprachliche Befehle übersetzt (wired.com). Zusätzlich integriert Google die KI tiefer in Home-APIs, um Partner-Geräten und Apps die Nutzung der neuen Intelligenz zu ermöglichen (developers.googleblog.com).

Am 14. März 2025 startete Google die Umstellung des mobilen Assistant auf Gemini (blog.google). Zum 1. Oktober 2025 folgte der Schritt ins Zuhause: Gemini for Home ersetzt den Assistant auf bestehenden Google- und Nest-Lautsprechern sowie -Displays. Der Zugang beginnt über ein Early-Access-Programm in der Google-Home-App (blog.google). The Verge berichtet von 10 neuen Stimmen, kontextbewussten Mehrfachbefehlen und Profilen pro Person; der größere Rollout soll 2026 erfolgen (theverge.com).

Parallel stellte Google neue Nest-Cams und eine neue Doorbell mit 2K-Video vor, die explizit für Gemini-Features ausgelegt sind und zusammen mit einem Redesign der Home-App kommen (wired.com). Android Authority berichtet, dass zentrale Neuerungen wie "Ask Home", "Home Brief" und "Gemini Live" im Abo Google Home Premium enthalten sind, ab 10 bis 20 US-Dollar pro Monat, teils gebündelt mit bestehenden Gemini-Abos (androidauthority.com). Für die Hardwareseite nennt The Verge neue 2K-Nest-Geräte sowie verdoppelte kostenlose Clip-Speicherzeit und weitere Änderungen im Abo-Modell der Videoaufzeichnung (theverge.com).

Die Google Home-App als zentrale Schaltstelle für Ihr Smart Home.

Quelle: androidpolice.com

Die Google Home-App als zentrale Schaltstelle für Ihr Smart Home.

Analyse

Die Neuausrichtung verfolgt mehrere Ziele. Erstens will Google die KI-Marke Gemini über alle Oberflächen ziehen, um Entwicklung und Marketing zu vereinfachen und die Funktionalität schneller zu vereinheitlichen (blog.google). Zweitens soll ein gesprächiger, kontextfähiger Assistent die Versprechen früherer Smart-Home-Generationen einlösen: statt starrer Befehle echte Dialoge, statt einzelner Schalter ganze Aufgabenketten, statt App-Hopping eine einheitliche Zentrale (blog.google).

Drittens baut Google sein Plattform-Ökosystem aus: Home-APIs und Matter verknüpfen Partner mit einer Nutzerbasis im hohen dreistelligen Millionenbereich, was neue App- und Abo-Modelle ermöglicht (developers.googleblog.com). Viertens reagiert Google auf Konkurrenzdruck durch Amazon Alexa und Ring: Neue Nest-Kameras, Doorbells und ein angekündigter Home-Speaker sichern Sichtbarkeit im Handel und liefern Hardware-Anker für die KI-Dienste (techcrunch.com).

Quelle: YouTube

Der Clip zeigt kompakt, wie die neuen Dialog- und Kamera-Funktionen in der Home-App wirken und hilft bei der schnellen Einordnung.

Belegt ist, dass Google auf Smart-Lautsprechern und -Displays den Assistant durch Gemini for Home ersetzt; der Start erfolgt via Early Access in der Google-Home-App (blog.google). Ebenfalls belegt ist die Einführung neuer Geräte wie Nest Cam Indoor/Outdoor 2K und einer 2K-Doorbell zusammen mit einem Home-App-Redesign und KI-gestützten Kamera-Features (wired.com). Ein Abo namens Google Home Premium schaltet Teile wie Ask Home, Home Brief und Gemini Live frei; Preise liegen laut Android Authority bei 10 bis 20 US-Dollar im Monat, mit Bundles für bestehende Gemini-Abos (androidauthority.com).

Unklar ist, wie schnell ältere Displays wie Nest Hub 2. Gen alle Gemini-Funktionen erhalten; offizielle Roadmaps sind nicht detailliert, Community-Threads sprechen von schrittweisen Updates ohne feste Zusagen (support.google.com). Auch ist unklar, in welchen Ländern genau welche Abo-Stufen und KI-Features zuerst verfügbar sind; Google verweist generell auf Early Access und einen späteren, breiteren Rollout (theverge.com).

Die Behauptung "Alles ist kostenlos" ist falsch; wesentliche Komfortfunktionen und KI-Analysen sind an das Premium-Abo gekoppelt (androidauthority.com). Ebenso ist die Aussage "Nest ist eingestellt" irreführend; Nest bleibt als Marke im Smart-Home-Bereich aktiv, inklusive neuer 2K-Kameras und Doorbell (techradar.com).

Die neue Google Home-Oberfläche, bereit für Gemini-Integration.

Quelle: androidpolice.com

Die neue Google Home-Oberfläche, bereit für Gemini-Integration.

The Verge betont den größten Umbau seit Jahren und hebt die gemeinschaftliche Nutzung mit mehreren Stimmprofilen sowie den geplanten, breiten Rollout hervor (theverge.com). Wired unterstreicht die praktischere Kamera-Suche, die neuen Automationsmöglichkeiten und die Überarbeitung der App-Bedienung (wired.com). Android Authority kritisiert die Paywall für zentrale Features und erklärt Details zu Preisen und Bundles (androidauthority.com). In Googles Community-Foren fragen Nutzer nach konkreten Update-Zeitplänen für Nest Hubs und Minis, was die aktuelle Unsicherheit spiegelt (support.google.com).

Auswirkungen

Kurzfristig kann Early Access in der Google-Home-App aktiviert werden: Profil-Icon, Home Settings, dann Early Access wählen; Geräte erhalten das Update rollierend, Bestätigungen erfolgen in der App (droid-life.com). Es ist ratsam zu prüfen, ob die Gratisfunktionen ausreichen oder ob sich Google Home Premium für Ask Home, Home Brief und längere Video-Historien lohnt; Preise und Leistungsumfang variieren je nach Stufe (androidauthority.com).

Bei der Einbindung von Partner-Geräten sollte auf Matter- und Home-API-Kompatibilität geachtet werden, um zukunftssichere Automationen zu bauen (developers.googleblog.com). Für einen schnellen Faktencheck eignen sich die offiziellen Google-Blogposts und die jeweiligen Geräteseiten, bevor ein Abonnement abgeschlossen oder neue Hardware gekauft wird (blog.google).

Quelle: YouTube

Offene Fragen betreffen die Verfügbarkeit von Abo-Paketen in verschiedenen Regionen und die Überführung bestehender Nest-Aware-Abos; hierzu gibt es vor allem Medienberichte und noch wenig detaillierte, länderbezogene FAQ-Seiten (theverge.com). Auch die Performance von "Gemini Live" auf älteren Lautsprechern und Displays ist unklar; Google verweist auf graduelle Einführung und neue Geräte, belastbare Benchmarks fehlen jedoch (wired.com). Wie die Home-APIs für Partner skalieren, wenn Millionen Geräte ständig KI-Analysen anfragen, ist ebenfalls eine offene Frage; Googles Entwickler-Blog beschreibt die Richtung, aber keine Kapazitätsgrenzen (developers.googleblog.com).

Gemini: Der neue intelligente Assistent für Ihr vernetztes Zuhause.

Quelle: androidpolice.com

Gemini: Der neue intelligente Assistent für Ihr vernetztes Zuhause.

Fazit

Gemini for Home ist ein konsequenter Schritt hin zu einem verständnisfähigen, dialogischen Zuhause. Mehrwert entsteht durch natursprachliche Steuerung, bessere Kamera-Analysen und automatisierte Routinen. Hürden sind die Abo-Logik und ein gestaffelter Rollout, der je nach Region und Gerät Geduld erfordert (blog.google). Wer heute startet, sollte Early Access testen, Funktionen gegen den Abo-Mehrwert abwägen und bei Neuanschaffungen gezielt auf Geräte setzen, die bereits für Gemini optimiert sind (wired.com).

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