Large Language Modelle: Funktionsweise & Anwendungsgebiete

Avatar
Zerlo Team · 24.05.2025 · 7 min

In den vergangenen Jahren haben Large Language Modelle (LLMs) die Welt der Künstlichen Intelligenz grundlegend verändert. Dank ihrer Fähigkeit, aus riesigen Mengen textueller Daten zu lernen, beherrschen sie komplexe Aufgaben von der automatischen Übersetzung über die Texterstellung bis hin zur Programmierunterstützung. Doch wie funktionieren diese Modelle im Detail, wie werden sie trainiert und wo liegen ihre tatsächlichen Einsatzmöglichkeiten? In diesem Beitrag nehmen wir Sie mit auf eine ausführliche Reise durch Architektur, Trainingsprozesse, Einsatzfelder, aktuelle Herausforderungen und einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.

Was sind LLMs?

LLMs sind neuronale Netze, die auf Basis von Milliarden bis Billionen Wörtern trainiert werden. Sie lernen Sprachmuster nicht durch feste Regeln, sondern durch Wahrscheinlichkeiten zwischen Token-Sequenzen. So sind sie in der Lage, kontextabhängig zu reagieren, natürliche Sprache zu generieren und sich durch Feintuning auf bestimmte Aufgaben, Branchen oder Stile anzupassen. Der Schlüssel zu dieser Flexibilität liegt in der enormen Anzahl an Parametern, die während des Trainings verfeinert werden.

1. Architektur

Der technische Kern moderner LLMs ist die Transformer-Architektur. Sie basiert auf Self-Attention, Multi-Head Attention, Feed-Forward-Netzwerken, Residual-Verbindungen und Layer-Normalisierung. Diese Bausteine erlauben es, extrem tiefe Netzwerke mit hoher Parallelisierbarkeit zu konstruieren.

2. Training & Feintuning

Der Entwicklungsprozess besteht aus Pre-Training auf großen, unlabeled Textkorpora und anschließendem Feintuning auf spezifische Aufgaben. Reinforcement Learning from Human Feedback (RLHF) sorgt dafür, dass die Modelle nicht nur grammatikalisch korrekt, sondern auch inhaltlich verlässlich und sicherer werden.

3. Anwendungsgebiete

LLMs treiben Innovation in Bereichen wie virtuelle Assistenten, Content-Generierung, Übersetzung, Sentiment-Analyse und Code-Unterstützung an. Sie ermöglichen automatisierte Kundeninteraktionen, schnelle Textproduktion, mehrsprachige Kommunikation und entwickeln sich zum unverzichtbaren Werkzeug für Entwickler und Analysten.

Seitenansicht eines Atoms, das die grundlegenden Bausteine der Materie darstellt.

Dieses Bild symbolisiert die komplexen Strukturen, die auch in LLMs verstanden werden.

4. Herausforderungen

Obwohl LLMs außergewöhnliche Leistungen bringen, kämpfen sie mit Halluzinationen, die falsche Fakten generieren können, sowie mit Verzerrungen, die durch unausgewogene Trainingsdaten entstehen. Hinzu kommen erheblicher Rechen- und Energieaufwand, Datenschutz- und Sicherheitsrisiken durch ungewollte Datenfreigabe sowie der Black-Box-Charakter, der Erklärbarkeit und Vertrauen erschwert.

5. Ausblick

Die weitere Forschung zielt auf Effizienzsteigerung mittels sparsity-basierter Modelle und Quantisierung, auf multimodale Modelle, die Text, Bild, Audio und Video vereinen, sowie auf offene Kollaborationsplattformen. Explainable AI, durchsichtige Feintuning-Frameworks und domänenspezifische Expertensysteme werden LLMs zu noch vielseitigeren und vertrauenswürdigeren Partnern in Forschung und Industrie machen.

Teilen Sie doch unseren Beitrag!