Trump AI Video: Keine Könige
Donald Trump veröffentlichte am 18./19. Oktober 2025 ein KI-generiertes Video auf Truth Social, das ihn als "King Trump" in einem Kampfjet zeigt, wie er braune Flüssigkeit auf "No Kings"-Protestierende abwirft. Dieses Video, das reale Demonstrationsaufnahmen mit synthetischen Elementen kombiniert, löste eine Debatte über Deepfakes, politische Satire und die Delegitimierung von Protesten aus.
Einleitung
Am 18. und 19. Oktober 2025 teilte Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social ein KI-generiertes Video. Der Clip zeigt Trump als „King Trump“ in einem Kampfjet, unterlegt mit dem Lied „Danger Zone“, wie er über Menschenmengen fliegt und eine braune Flüssigkeit auf sie abwirft. Das Video kombiniert reale Demonstrationsaufnahmen mit künstlich erzeugten Sequenzen. Medien wie People, Sky News und The Independent dokumentierten den Inhalt und den Kontext dieses Videos. Ein Deepfake ist ein mit KI synthetisch erstelltes oder manipuliertes Video, Bild oder Audio, das reale Personen täuschend echt nachahmt.
Ereignisse und Kontext
Am Samstag, dem 18. Oktober 2025, fanden in den USA „No Kings“-Proteste in tausenden Orten statt. Die Organisator:innen sprachen von mehreren Millionen Teilnehmenden. „No Kings“ bezeichnet landesweite Proteste gegen eine als autoritär empfundene Politik. Kurz darauf veröffentlichte Trump auf Truth Social, seiner eigenen Social-Media-Plattform, ein rund 20-sekündiges KI-Video. Dieses Video zeigt ihn als gekrönten Jetpiloten, der braune Flüssigkeit auf Protestierende abwirft. Medien wie People und Sky News berichteten über den Clip, seine Motive und die zeitliche Einordnung. Das Video verwendet reale Demonstrationsszenen in einer künstlichen Montage und die Musik „Danger Zone“, was mehrere Sender/Portale explizit benennen, darunter WCNC und KARE11. Weitere Berichte betonen, dass der Clip satirisch gemeint ist, aber reale Personen und Protestbilder karikiert. Einzelne Betroffene reagierten öffentlich.

Quelle: thetruthinternational.com
Ein KI-generiertes Bild zeigt Donald Trump mit Krone und Pilotenmaske im Cockpit eines Kampfjets, ein zentrales Motiv des umstrittenen Videos.
Analyse und Motive
Ein offensichtliches Ziel des Videos ist es, Proteste zu delegitimieren und die eigene Anhängerschaft durch provokantes, leicht teilbares Material zu mobilisieren. Dieses Muster prägt Trumps Social-Media-Strategie seit Jahren, wie The Independent festhält. Plattformdynamiken belohnen aufmerksamkeitsstarke Kurzvideos. KI senkt die Produktionshürden, erlaubt schnelles Remixen realer Aufnahmen und steigert die virale Reichweite. Zugleich wächst die Verwechslungsgefahr von Fakt und Fiktion. Institutionen warnen international vor den Risiken von KI-Fakes für Demokratie und Sicherheit und fordern technische Herkunftsnachweise sowie Standards, etwa die ITU der Vereinten Nationen.
Quelle: YouTube
Faktenprüfung
- Belegt: Trump ließ am 18./19. Oktober 2025 ein KI-generiertes Video posten, das ihn als „King Trump“ in einem Jet zeigt. Der Clip nutzt reale Demonstrationsbilder und Musik („Danger Zone“). Dies wird von People, Sky News und WCNC bestätigt.
- Belegt: Der Clip karikiert die „No Kings“-Proteste, die laut Organisator:innen Millionen Menschen in tausenden Städten mobilisierten. Medien berichten mit Verweis auf diese Zahlen und Bilder, wie The Independent.
- Unklar: Wer den Clip technisch produziert hat, welche KI-Tools konkret verwendet wurden und ob Rechte (z. B. Musik) geklärt wurden. Hierzu gibt es bislang keine verifizierten Herstellerangaben, wie People und Sky News berichten.
- Falsch/Irreführend: Es fand kein realer Abwurf einer Flüssigkeit durch Trump aus einem Jet statt. Die Szene ist eine KI-Inszenierung, die reale Protestaufnahmen mit synthetischen Elementen kombiniert, wie WCNC und People hervorheben.

Quelle: 103weup.com
Ein Protestschild mit der Aufschrift „FLUSH THE KING!“ verdeutlicht die Ablehnung der 'Königs'-Symbolik und die Empörung über Trumps KI-Video.
Reaktionen und Auswirkungen
Medienhäuser beschrieben den Clip als obszön/provokativ und ordneten ihn als satirische Machtdemonstration im digitalen Raum ein, wie The Independent und People berichteten. Betroffene und Kommentator:innen – etwa Influencer, die im Video auftauchen – kritisierten die Darstellung. Einzelne namentliche Reaktionen sind in Berichten dokumentiert, unter anderem bei der New York Post. Parallel tauchten weitere KI-Visuals aus dem Trump-Umfeld auf, die politische Gegner karikieren. Frühere Fälle lösten bereits Debatten über Grenzen und Verantwortung aus, wie The Guardian und The Fulcrum zeigten.
Für die Rezipienten zählt: kritisch schauen, Quellen prüfen, Kontexte vergleichen. Einfache Prüfwege sind die Reverse-Image-Suche für einzelne Frames, der Vergleich mehrerer Originalberichte und der Blick auf ungeschnittenes Material und Metadaten. Leitfäden bieten Poynter, MIT Media Lab und BBC-Verify-nahe Ressourcen. Rechtlich und regulatorisch gewinnt das Thema an Gewicht; Überblicksartikel zeigen neue US-Bundesstaaten-Regeln und Compliance-Pflichten für Plattformen, während die UN/ITU internationale Standards fordern.

Quelle: user-added
Demonstranten in New York City, ein Sinnbild für bürgerschaftliches Engagement und die Meinungsäußerung im Kontext politischer Debatten.
Fazit und offene Fragen
Das „No Kings“-KI-Video ist eine kalkulierte Provokation: technisch schnell konsumierbar, politisch aufgeladen, faktisch klar als Fake einzuordnen, wie People und WCNC feststellen. Wer solche Clips sieht, sollte systematisch prüfen, mehrere Primärquellen vergleichen und synthetische Elemente erkennen lernen. So lässt sich die Wirkungsmacht von Inszenierung trennen und die eigene Urteilsfähigkeit stärken, wie Poynter und das MIT Media Lab empfehlen.
Offene Fragen bleiben: Wer steckt kreativ/technisch hinter der Produktion? Ohne verifizierte Angaben bleibt die Toolkette (Text-zu-Video, Compositing, Audiorechte) unklar, wie People und Sky News betonen. In welchem Umfang haben Plattformen interne Prüfprozesse für synthetische Polit-Inhalte angewandt oder gekennzeichnet? Hierzu liegen bislang keine detaillierten, öffentlich zugänglichen Protokolle vor; internationale Stellen drängen auf Inhaltsherkunftsnachweise und Wasserzeichen-Standards, wie Reuters berichtet.
Quelle: YouTube